Überlebenskünstler Flaumeiche
Die Flaumeiche fällt durch ihre knorrige Erscheinung auf. Der Baum wird mit ca. 12 – 20 Metern nicht sehr hoch und bildet vor allem schwache Stämme aus. Die Flaumeiche liebt sonnige, trockene und steile Hanglagen. Sie kann in extremen Lagen auch als großer Busch überleben. Sie braucht viel Licht und überlebt auch wochenlange Dürreperioden. Keine andere mitteleuropäische Baumart hält diese extremen Bedingungen aus. Demzufolge ist der Zuwachs im Flaumeichenwald sehr gering. Ihr Holz ähnelt dem der Stieleiche, ist aber schwerer, dauerhafter und weniger elastisch. Es wird zum Möbelbau und als Bauholz verwendet.
Flaumeichenwälder werden oft als Niederwald zur Brennholzgewinnung bewirtschaftet. Die Eicheln dienen als Schweinefutter und sind auch bei Wildtieren sehr beliebt. Insgesamt ist ihr wirtschaftlicher Wert gering, warum sie derzeit keine echte forstliche Bedeutung hat. Das wird sich aber mit dem Forstschreiten des Klimawandels ändern: Die Flaumeiche wird daher eine Baumart für spezielle Zwecke sein.
So kann sie auf landwirtschaftlichen Flächen zur Beschattung eingesetzt werden (Agroforstwirtschaft) sowie Hauptbaumart in Erosionsschutzwäldern und als Mischbaumart in Waldbrandgebieten. Ihre Fähigkeit nach Waldbränden auszuschlagen ist ein Grund warum die Flaumeiche in waldbrandgefährdeten Gebieten gefördert werden sollte bzw. wohl auch auf natürlichem Weg an Dominanz gewinnen wird. Im Niederwaldbetrieb kann sie auch zur Produktion von Brennholz verwendet werden. Kurzum: überall wo die Trockenheit kaum mehr eine land- oder forstwirtschaftliche Nutzung erlaubt bietet die Flaumeiche eine Alternative an.