Biodiversität im Wald

Ameisenbuntkäfer
In naturnahen Wäldern funkioniert die Selbstregulation des Waldes, da Arten wie der Ameisenbuntkäfer vorhanden sind die eine Ausbreitung von Schadinsekten verhindern.

Die Biodiversität beschreibt die Vielfalt. Ursprünglich wurde der Begriff nur auf die Artenanzahl angewandt, später wurde seine Bedeutung erweitert. Mittlerweile versteht man unter Biodiversität die Vielfalt von

Der Begriff der Biodiversität hat sich unter anderem deshalb durchgesetzt, weil gestörte Ökosysteme einen Mangel an Vielfalt aufweisen. So sind die Populationen mancher Tierarten voneinander isoliert, wodurch die genetische Vielfalt gefährdet ist. In Wirtschaftswäldern fehlen einige Baumarten, wodurch die Artenvielfalt geringer ist als in Naturwäldern.

Elsbeere
Biodiversität im Wald heisst vor allem Baumartenvielfalt wo auch seltene Baumarten wie die Elsbeere gedeihen.

Naturnähe und Stabilität

Mit Biodiversität wird also ein gesunder Zustand der Natur gleichgesetzt. Dabei wird aber oft der Fehler gemacht, dass eine hohe Artenvielfalt stets als positiv angesehen wird. Dass dem nicht so ist, zeigt das folgende Beispiel: Buchenwälder sind relativ artenarm, da die konkurrenzstarke Buche keine anderen Baumarten hochkommen lässt. Auch die Bodenvegetation besteht nur aus wenigen krautigen Pflanzen und Moosen, da nur wenige Pflanzen in der Lage sind, mit der Beschattung der Buche zurechtzukommen. Rodet man nun ein Stück des Buchenwaldes und legt stattdessen ein Gemüsebeet an, so wird die Artenvielfalt stark zunehmen. Nicht nur mehr Pflanzenarten sind nun zu finden, auch die Vielfalt an Insekten, Vögeln und Säugetieren wird zunehmen. Dabei ist der Gemüsegarten aber im Unterschied zum Buchenwald ein künstlicher, vom Menschen geschaffener Lebensraum. Wenn die Artenvielfalt aber nicht zwangsläufig positiv ist, warum ist dann die Biodiversität so wichtig?

Singvogel
Ein naturnaher Wald ist auch Heimat zahlreicher Singvögel.

Ökosysteme sind hochkomplex: Viele der darin ablaufenden Vorgänge können noch nicht zur Gänze erklärt werden. Auch die Bedeutung vieler Arten ist noch unbekannt. Fest steht aber, dass natürliche Ökosysteme weitaus stabiler sind als künstliche. Vor allem in der Forstwirtschaft hat sich immer wieder gezeigt, dass standortsfremde, künstliche Monokulturen wesentlich instabiler sind als naturnahe Mischbestände.

Die Biodiversität orientiert sich also am natürlichen Zustand: Wie groß der Unterschied zwischen Naturwald und Wirtschaftswald ist, zeigt sich in der Vielfalt von Genen, Arten und Lebensräumen. Die Biodiversität ist daher kein Selbstzweck, vielmehr ist sie ein Maßstab für die Naturnähe.