Farn, ein lebendes Fossil
Farne gehören zu den Gefäßsporenpflanzen. Diese haben keine Blüte und bilden somit keine Samen. Die Gruppe der sporenbildenden Gefäßpflanzen umfasst die Farne und die Bärlappflanzen, wobei erstere mit den Samenpflanzen näher verwandt sind.
Farne haben sogenannte Wedelblätter mit rand- oder unterständigen Sporangien (Sporenbehälter). Sie haben Blätter die assimilieren und für die Ernährung zuständig sind (Trophophylle) sowie Blätter auf denen sich die Sporangien befinden (Sporophylle), die für die Vermehrung und Verbreitung zuständig sind. Nicht alle Fiedern eines Wedels sind fertil. Beim Wurmfarn gibt es beispielsweise an den unteren Fiedern keine Sporangien. Die Form und Lage der Sporangien ist ein wichtiges Merkmal zur Artbestimmung.
Weiters gibt es die Unterscheidung zwischen echten Sporophyllen
, Blätter die ausschließlich der Sporangienentwicklung dienen, und Trophosporophyllen
, Blätter die gleichzeitig assimilierende Blattflächen besitzen. Deren Gestalt gleicht denen der sterilen Blätter und sie kommen unter den Farnen am häufigsten vor.
Weltweit gibt es 12.000 Arten, davon 100 in Mitteleuropa. Der Adlerfarn gehört zu den heimischen Arten und kann afugrund seiner Giftigkeit für Weidetiere gefährlich sein, weshalb er oft von Ladnwirt:innen entfernt wird. Außerdem kann er den Jungwuchs unterdrücken, jedoch tritt dieses Problem eher auf Schlagflächen und in artenarmen Mischwäldern sowie Fichtenmonokulturen auf.
Wieso lebendes Fossil?
Baumfarne sind in tropischen Gebieten vor allem in Bergregenwäldern zu finden und bilden einen Scheinstamm aus, welcher ihnen das Erscheinungsbild eines Baumes verleiht. Sie gehören zu den lebenden Fossilien und haben sich bis heute nur wenig verändert. Das spannende ist, dass sie älter als Dinosaurier sind und die Erde bereits vor ungefähr 400 Millionen Jahren besiedelten. Damals bildeten die Baumfarne gemeinsam mit Schachtelhalmen und Bärlappgewächsen riesige Wälder, welche heute noch in Form von Stein- und Braunkohle erhalten sind.