Agroforst besser für das Klima?

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Das Thema hat nicht direkt etwas mit dem Urwald zu tun, jedoch ist es trotzdem wichtig auf andere Themen im Zusammenhang mit dem Wald, Bodennutzung und Umweltschutz einzugehen, denn schließlich hängt alles zusammen. Klar ist auch, dass wir alle die Landwirtschaft zum Überleben benötigen. Doch wie soll diese in Zukunft aussehen?
Agroforst ist die Kombination aus Land- und Forstwirtschaft und vereint den Anbau von Sträuchern, Bäumen, Hecken mit Ackerbau und/oder Tierhaltung. In den letzten Jahren hat diese Bewirtschaftungsform zunehmend Aufmerksamkeit bekommen und immer wieder steht der Begriff auch auf Bio Kakao- oder Kaffeepackungen. Doch was genau sind die Vorteile der Agroforstwirtschaft und ist es tatsächlich besser fürs Klima?

Durch die Kombination von verschiedenen Gehölzen und Ackerkulturen wird eine strukturelle Vielfalt geschaffen von der einige Tierarten profitieren können. Die Biodiversität wird dadurch erhöht und somit ein besser funktionierender Kreislauf geschaffen. Schädlinge können sich nicht mehr so leicht ausbreiten, da natürliche Fressfeinde vorhanden sind.
Bäume wurzeln tiefer als die Kulturpflanzen am Acker und können somit aus tieferen Erdschichten Wasser aufnehmen und es durch Verdunstung den umliegenden Pflanzen zur Verfügung stellen.
Das Laub der Bäume dient einerseits als Mulchschicht und schützt somit vor schneller Austrocknung, andererseits wird es durch Mikroorganismen zersetzt und die darin enthaltenen Nährstoffe somit den Pflanzen wieder zur Verfügung gestellt. Es wird außerdem vermehrt Humus aufgebaut. Das Grundwasser wird geschützt, denn Bäume speichern Schadstoffe und verhindern, dass diese in umliegendes Gewässer gelangen. Bäume, Sträucher und auch der Humus im Boden speichern viel CO2, angesichts des Klimawandels ist dieser Punkt sehr wichtig. Karge Böden können durch die Bewaldung fruchtbarer werden. Schutz vor Erosion und Überschwemmungen wird durch die Baum- und Strauchschicht ebenfalls geboten. Die Durchwurzelung des Bodens sowie der hohe Humusgehalt, ermöglichen eine bessere Wasserdurchlässigkeit und Windgeschwindigkeiten können reduziert werden.

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Die Frage kann definitiv mit einem ja beantwortet werden. Diese Form der Landwirtschaft ist reinen Monokulturen aus vielen Gründen vorzuziehen. Jedoch benötigt es dafür auch Angebote, Informationen und Förderungen für die Landwirt:innen. Als Positivbeispiel ist ein Crowdfunding Projekt zu nennen, mit dessen Hilfe der Bioland-Hof Werragut in Nordhessen auf ingesamt 12 ha 1100 Bäume und Sträucher anpflanzen und dazwischen Landwirtschaft betreiben möchte. Dank solcher und vergleichbarer Bemühungen, können wir hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.