Praterauen und die Lobau
Die beiden Auwälder bieten zahlreichen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum und beheimaten viele seltene Arten. In der Lobau sind beispielsweise geschütze Orchideearten zu finden, wie die Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica) welche sogar als stark gefährdet gilt oder die regional ebenfalls stark gefährdete Art Kleines Knabenkraut (Anacamptis morio), welche hauptsächlich in den sogenannten Heißländen mit einem Savannencharakter vorkommt.
In den Praterauen sind der seltene Alpenbock, Hirschkäfer oder der Schwarzspecht zu sichten. An beiden Standorten spielt Totholz als Lebensraum eine wichtige Rolle. Doch auch alte Bäume entwickeln im Laufe ihres Lebens Strukturen die vielen Tieren eine Lebensgrundlage bieten. Diese können sich in fortstwirtschaftlich genutzten Wäldern nicht entwickeln, weil die Bäume nicht alt genug werden. Da es in den Praterauen sowie den Naturzonen der Lobau keine forstwirtschaftliche Nutzung gibt, kann eine naturnahe Entwicklung stattfinden. Genau aus diesem Grund ist in diesen Wiener Aulandschaften auch der Rosasporige Nabeling (Arrhenia discorosea), ein seltener Pilz welcher auf der Roten Liste stark gefährdeter Arten steht und gut durchfeutetes vermorschtes Holz benötigt, zu finden. An diesen Beispielen wird deutlich, wie wichtig es ist solche naturnahen Habitate zu erhalten und in Zukunft auszubauen.