Wie nachhaltig ist unser Weihnachtsbaum?
Wir hoffen, dass ihr schöne Weihnachten hattet, doch lasst uns mal über unsere Weihnachtsbäume reden! Diese gehören natürlich zum jährlichen Fest dazu und sind für viele sogar das Schönste an der Weihnachtszeit. Allerdings muss man sich die Frage stellen, ob es tatsächlich notwendig ist jährlich ungefähr 2,8 Millionen Bäume zu schlagen, die dann lediglich für ein paar Tage bei uns Zuhause stehen.
Ist das noch zeitgemäß und ökologisch vertretbar? Traditionen können sehr schön sein, aber manche Sachen müssen auch hinterfragt und angepasst werden. Das Hinterfragen des Weihnachtsbaumes heißt nicht, dass dieser ausfallen muss. Zum Glück besitzen wir Menschen die Fähigkeit unsere Handlungen zu hinterfragen und anzupassen. Der Erfinder vom Keinachtsbaum, auf den wir etwas weiter unten noch eingehen, erklärte: Mein 4-jähriger Sohn sagte, er möchte nicht, dass für uns ein Baum sterben muss. Das war der Moment wo ich gedacht habe, wenn sogar schon die Kinder sagen, dass kann nicht sein, dann müssen wir uns wirklich mal etwas anderes überlegen.
Warum genau ist der klassische Weihnachtsbaum nicht nachhaltig?
Viele Bäume stammen aus Christbaumkulturen die speziell dafür angelegt werden und reine Monokulturen sind. Wie die Meisten von uns wissen, sind diese kontraproduktiv für Boden, Lebewesen und Biodiversität. Der Boden wird einseitig beansprucht und enthält dadurch keine Vielfalt an Bodenmikroorganismen, die sehr wichtig für einen gesunden Boden sind. Außerdem sind Pflanzen in Monokulturen anfälliger für Schädlinge, bestes Beispiel dafür ist der Borkenkäferbefall in Fichtenmonokulturen. Somit kommen in Christbaumkulturen, welche nichts anderes als Plantagen sind, viele Pestizide zum Einsatz. Diese haben nicht nur negative Auswirkungen auf die Umwelt, wie zum Beispiel das Insektensterben oder die Verunreinigung von Gewässern, sondern auch auf die menschliche Gesundheit. Viele Weihnachtsbäume sind noch beim Verkauf stark mit Pestiziden belastet und somit holt man sich diese Rückstände auch nachhause.Ein weiteres Problem ist der Flächenverbrauch, denn natürlich müssen die Bäume irgendwo wachsen. Das sind Flächen die stattdessen für den Anbau von Lebensmitteln genutzt werden oder Tieren und Pflanzen als natürlicher Lebensraum dienen könnten. Auch die hohe Rate an Ausschussbäumen, sprich Bäume die nicht schön genug gewachsen sind und somit nicht verkauft werden können, ist ein Problem. In Deutschland werden jährlich 6 Millionen Bäume aus diesem Grund geschreddert. Dann gibt es auch noch das Problem der Entsorgung. Die immense Menge an Abfall und Verschwendung ist ein generelles Problem unserer Zeit. In Deutschland sind es jährlich 30 Millionen Bäume, die spätestens nach Silvester entsorgt werden. Der Anteil an importierten Bäumen liegt in Österreich zwar nur bei 10 Prozent, jedoch sollen auch die CO2-Emissionen durch lange Transportwege nicht unerwähnt bleiben. Deshalb sollte der Baum zumindest regional sein und auch Bio-Weihnachstbäume sind eine nachhaltigere Möglichkeit. Hier wird nämlich auf Pestizide verzichtet und das ist schon einmal ein großer Vorteil.
Doch was ist oder sind nun die Alternative/n? Davon gibt es einige, die wir hier vorstellen möchten:
- Ein Baum aus Holz, den man jedes Jahr wiederverwenden kann. Natürlich aus nachhaltig produziertem Holz. Diese Alternative ist nichts für jede Person, da der Duft und das Grün fehlen. Allerdings kann man den Duft auch mit ätherischen Ölen zaubern.
- Ein lebender Baum im Topf, der entweder im eigenen Garten steht oder mittlerweile sogar bei verschiedenen Anbietern über die Weihnachtszeit gemietet werden kann. Der Nachteil ist, dass nicht alle Bäume den Wechsel zwischen Wohnung und Außenbereich überleben. Die Baumschule, welche die Bäume von ögreissler pflegt, soll keine Pestizide einsetzen. Auf der Homepage steht nichts dazu, deshalb müsste vorher nachgefragt werden, um auf Nummer Sicher zu gehen. 80 % der Bäume überleben hier laut eigenen Angaben den Wechsel.
- Ein Keinachtsbaum, der mit Schnittgrün zu einem echten Weihnachtsbaum verwandelt wird. Die Zweige kommen von Schnittgrünflächen auf denen die Bäume bis zu 30 Jahre wachsen dürfen und lediglich die unteren Zweige abgeschnitten werden. Diese werden dann in das modulare System eingesetzt.
- Eine der schönsten Alternativen ist die Zimmertanne, auch Norfolktanne genannt, die auch auf dem Bild zu sehen ist. Diese gehört zur Familie der Araukariengewächse und ist in der gleichen Ordnung (Coniferales/ Koniferen) wie Fichten und Tannen. Das Positive ist, dass der Baum die Wohnung das ganze Jahr über verschönert und auch zu anderen Anlässen, wie Ostern, dementsprechend dekoriert werden kann. Wir hoffen, dass wir euch fürs nächste Jahr inspirieren konnten und wünschen euch einen guten Rutsch ins neue Jahr!