Hangmischwald

Hangmischwald ist häufig ein kleiner Wald im Ausmaß von wenigen Hektar an steilen Hängen, Schluchten oder Hangfüßen. Er kommt von der kollinen bis zur hochmontanen Stufe vor und erfüllt eine wichtige Schutzfunktion, indem das Gelände stabilisiert und eine Bodenerosion sowie Steinschlag verhindert wird. Da diese Wälder an sehr unterschiedlichen Standorten vorkommen, sind die Waldgesellschaften sowie die Struktur sehr variabel.

Grundsätzlich handelt es sich um artenreiche Bestände mit einem stufigen Aufbau. Der Kronenschluss ist häufig licht, weshalb eine artenreiche und ausgeprägte Krautschicht vorhanden ist. Typisch für solche Wälder ist ein Ahorn-Eschen-Laubwald oder lindenreicher Edellaubwald mit Spitzahorn, Bergahorn, Hainbuche und Bergulme als Hauptbaumarten. Jedoch kann sich diese Waldgesellschaft aufgrund des Standortes sowie einer intensiven forstwirtschaftlichen Nutzung, und der damit einhergehenden Umwandlung der natürlichen Baumartenmischung, anders zusammensetzen.

Weitere Gefährdungen können die Schadstoffemmission, ein starker Wildeinfluss und das Ulmensterben darstellen. Im Rahmen der FFH-Richtlinie sind Schlucht-und Hangwälder ein prioritärer Lebensraumtyp. Der Schutz dieser Wälder durch Maßnahmen wie die Außernutzungsstellung oder Förderung des Totholzes ist äußerst wichtig.

Unsere Wälder von diesem Typ

Wald in Loich

Loich

Dieser fast 20 ha große alte Hangmischwald wurde uns von einer Privatperson überantwortet. Es handelt sich um eine Fläche, die vom Gipfel eines Berges nach Westen zu einem Bach im Talboden reicht und dann noch etwa 100 m den sehr steilen Gegenhang hinauf zieht. Die Waldfläche entlang des Baches ist felsdurchsetzt und sehr jung. Der Rest des Waldes ist über 100 Jahre alt, vielleicht sogar über 200. Vereinzelte, bereits abgestorbene Birken künden an manchen Stellen davon, dass dort vor etwa 100 Jahren ein Kahlschlag gewesen sein muss.

Wald in Bisamberg

Bisamberg

Bei diesem Hangmischwald am Südhang des Bisambergs handelt es sich um einen ehemaligen Weinberg, der seit mehr als 30 Jahren zuwächst. Das Grundstück ist nur sehr schwer zugänglich. Es wurde der Stiftung Zum Urwald Zurück geschenkt. Im oberen Teil befindet sich ein verfallener Unterstand mit einigen leeren Fässern, die leider mangels Zufahrt nicht mehr entfernt werden können. Erschreckend war der Umstand (Spätsommer 2023), dass der Boden unheimlich trocken und staubig ist. Alle Bäume zeigen Dürreschäden, haben eingerollte oder vertrocknete Blätter, die Kiefern tragen nur mehr rote Nadeln. Es herrscht akute Waldbrandgefahr. Das sind Auswirkungen des Klimawandels.

Wald in Grodnau

Grodnau

Der Hangmischwald in Grodnau besteht in erster Linie aus Rotkiefern im Alter von ca. 30 Jahren. Dazwischen finden sich aber sehr häufig auch Rotbuchen und Eichen, die zum Teil deutlich älter, sogar weit mehr als 50 Jahre, sind. Quer mitten durch den Wald von oben nach unten führt eine Harvesterspur, die auch einige Baumstümpfe von Kiefern hinterlassen hat. Diese Narben werden erst über die nächsten Jahrzehnte verheilen können. Sonst gibt es keine Forststraße durch den Wald.